Die Covid-19-Pandemie hat deutlich gemacht, welche Möglichkeiten digitale Technologien in vielen Bereichen des Lebens bieten können. Das gilt auch für die medizinische Versorgung. Videotelefonie, Virtual Reality, Apps und intelligente Sensorik können dazu beitragen, den Zugang zu medizinischen Leistungen zu erleichtern und das Gesundheitssystem zu entlasten, das schon jetzt unter Fachkräftemangel leidet.
In dieser Ausgabe der Trendstories stellen wir innovative Angebote vor, die digitale Technologie nutzen, um die medizinische Versorgung zu verbessern.
Videotelefonie kann Menschen den Arztbesuch erleichtern, die das Haus nur schwer verlassen können. Das hat auch die AOK Bayern erkannt und bietet ihren Versicherten bei grippalen Infekten, Asthma und Bronchitis ärztliche Beratung in Videosprechstunden der Online-Arztpraxis ZAVA an.
Wird ein Rezept ausgestellt, haben die Versicherten zudem die Möglichkeit, sich bis zu drei Mal das gleiche Medikament auf Basis eines medizinischen Fragebogens verschreiben zu lassen. Das ausgestellte E-Rezept wird daraufhin an eine der zahlreichen Vor-Ort-Apotheken in Bayern oder an eine Versandapotheke übermittelt.
Ziel ist es, den Versicherten zusätzliche Wege zu ersparen und Arztpraxen während der Corona-Pandemie zu entlasten.
Eine Routineaufgabe von Ärzt*innen in jeder Sprechstunde ist die medizinische Diagnose. Dank der heutigen technischen Möglichkeiten können die Patient*innen diese zunehmend selbst durchführen.
Eine von Vmedical hergestellte Smartphonehülle ist in der Lage, in nur 60 Sekunden und auf nicht-invasive Art zehn Gesundheitsindikatoren zu messen — vom Blutdruck über die Herzfrequenz bis zur Körpertemperatur. Die Messwerte werden dabei über unterschiedliche Sensoren auf der Hülle erfasst. Über eine App lassen sich die gesammelten Daten von den Nutzer*innen einsehen und direkt an einen Arzt weiterleiten.
Psychische Erkrankungen sind in Deutschland seit Jahren auf dem Vormarsch. Seit 10 Jahren gehen die Zahlen in den Statistiken zur Arbeitsgesundheit stetig bergauf. Dem steht ein unzureichendes Angebot an Psychotheraphieplätzen gegenüber. Deshalb finden Apps und Online-Angebote, die bei der Vorbeugung und Behandlung psychischer Probleme unterstützten, zunehmend Verbreitung.
Das Berliner Start-up Whylab möchte auf seiner gleichnamigen Online-Plattform Menschen unterstützen, die sich — auch in Folge der Corona-Pandemie — einsam, verloren oder unsicher fühlen.
Über sechs Wochen nehmen die Nutzer*innen an virtuellen Gruppensitzungen teil, die von einem professionellen Coach geleitet werden. Dank eines Matching-Verfahrens lernen sie zudem Menschen in der gleichen Lebenssituation kennen und können sich mit ihnen austauschen. Über die Gruppensitzungen hinaus unterstützt ein digitaler Assistent bei der Umsetzung von Übungen und Aufgaben, die das psychische Wohlbefinden verbessern sollen.
Virtuelle Welten sind vor allem in der Freizeitgestaltung verbreitet. Sie können aber auch zu therapeutischen Zwecken eingesetzt werden.
Das US-Unternehmen AppliedVR nutzt Virtual Reality zur Therapie chronischer Rückenschmerzen.
Die „EaseVRx“-Therapie stützt sich dabei auf bewährte Prinzipen der Verhaltenstherapie, Aufmerksamkeitsverlagerung in immersiven VR-Erlebnissen (Pain Distraction), Entspannung durch Atemübungen sowie Selbstmitgefühl.
In 56 VR-Sitzungen, die zwischen zwei und 16 Minuten dauern, erlernen die Patient*innen Techniken, um besser mit den chronischen Rückenschmerzen umzugehen und den Alltag besser zu meistern.
Schmerztherapie in virtuellen Welten
Vielen Dank für euer Interesse. Für Fragen und Feedback, meldet euch gerne bei uns unter hallo@mediaman.de oder schaut bei unserem Instagram oder LinkedIn-Profil rein.