Fortbewegung ist ein Thema, das Menschen seit jeher beschäftigt. Schon seit Jahrtausenden machen wir uns Gedanken darüber, wie wir am schnellsten und bequemsten von A nach B kommen.
Vor allem das Auto spielt dabei seit dem letzten Jahrhundert eine zentrale Rolle und hat auf seinem Siegeszug alternative Fortbewegungsmethoden zu großen Teilen verdrängt. In jüngster Zeit wurde jedoch immer klarer, dass der Trend hin zum motorisierten Personenverkehr auch viele negative Aspekte mit sich gebracht hat. Neben Umweltverschmutzung und Beschleunigung des Klimawandels durch den CO2-Ausstoß, stellen Autos mit Verbrennungsmotoren besonders in Städten durch die Autoabgase eine Gefährdung für die körperliche Gesundheit der Bevölkerung dar. Lärm und Stress wirken sich zudem negativ auf das psychische Wohlbefinden aus.
Durch dieses enorme Verbesserungspotential erlebt der Entwicklergeist auf dem Gebiet der Fortbewegung seit einigen Jahren eine Renaissance.
In dieser Ausgabe der Trend Stories beschäftigen wir uns mit innovativen Projekten und Technologien rund um das Thema Mobilität.
Seit 2019 arbeitet das Start-up Ottobahn an ihrem gleichnamigen Gondelsystem. Die Gondeln bewegen sich dabei fünf bis zehn Meter über dem Boden an Schienen-Hochtrassen, die entlang von Straßen verlaufen. Jede Gondel kann bis zu vier Personen befördern. Möchte jemand zusteigen, senkt sich die Gondel in wenigen Sekunden herab, wobei Unfälle durch Sensoren verhindert werden. Die Gondeln sollen sowohl im Nah- als auch im Fernverkehr eingesetzt werden und Geschwindigkeiten von bis zu 250 km/h erreichen können. Ziel ist es, ein Streckennetz zu bauen, auf dem die Gondeln autonom fahren können.
Neben Komfort und Effizienz bewirbt das Unternehmen auch die Nachhaltigkeit ihres Produkts. Solarpanels entlang der Trassen sollen den für die Ottobahn nötigen Strom liefern. Auch der Energieverbrauch ist mit 8kWh nur ca. halb so groß, wie der eines durchschnittlichen Elektroautos. Daher ist das Start-up optimistisch, ihr Transportsystem komplett CO2-neutral betreiben zu können.
Obwohl das Projekt erst 2019 ins Leben gerufen wurde, zeichnen sich bereits erste Erfolge ab. Nachdem der Prototyp im Büro getestet worden war, erhielt das Start-up im März 2022 die Baugenehmigung für eine Versuchsstrecke in München. Im Anschluss an die Testphase sollen die ersten kommerziellen Strecken der Ottobahn gebaut werden.
Die E-Mobilität ist auf dem Vormarsch. Nach jetzigem Stand fahren ca. 700000 reine Elektroautos auf deutschen Straßen, Tendenz stark steigend. Ein Grund, der jedoch noch viele vor dem Kauf eines E-Autos zurückschrecken lässt, sind lange Wartezeiten an Ladestationen, gerade bei längeren Strecken.
An einer Lösung für dieses Problem arbeiten derzeit Forscher:innen der Cornell University in Ithaka, New York, wo an einer neuen Technologie zur kontaktlosen Energieübertragung geforscht wird.
Die Vision dahinter ist, in Zukunft elektronisch betriebene Fahrzeuge, zum Beispiel E-Autos, während der Fahrt aufzuladen. So könnte es auf großen Straßen eine “Ladespur” geben, auf die man dann nur kurz wechseln muss, um den Akku zu laden.
Prinzipiell ist die Möglichkeit der kabellosen Energieübertragung schon seit dem 19. Jahrhundert bekannt. Allerdings war die herkömmliche Art der Umsetzung für Projekte wie dieses schlichtweg nicht praktikabel.
Diese neue Technik bietet viele Vorteile und könnte die E-Mobilität günstiger, bequemer und allgemein attraktiver machen.
Das Start-up H3 Dynamics hat kürzlich ein Antriebssystem entwickelt, das auf Basis von flüssigem oder gasförmigem Wasserstoff läuft. Ziel ist es, auf lange Sicht Flugzeuge sowohl für den Fracht- als auch für den Personentransport mit diesen Systemen auszustatten. Momentan lassen sich mit dem Wasserstoffantrieb des Unternehmens nur Inspektions-Drohnen betreiben. Allerdings sollen nach Tests im Windtunnel nun auch unbemannte Testflüge den Weg für transportfähige Systeme ebnen.
Das Team von H3 Dynamics arbeitet seit über 16 Jahren an Wasserstoff-Brennstoffzellen und gilt als führend auf diesem Gebiet. In Zusammenarbeit mit spezialisierten Laboratorien und Universitäten treiben sie den Fortschritt in diesem Segment voran und beteiligen sich an den verschiedensten Projekten.
Das Unternehmen Bird Rides ist vor Allem für den Verkauf und die Vermietung von E-Scootern und E-Bikes bekannt. Vor kurzem stellte das Unternehmen jedoch einen E-Scooter-Aufsatz vor, mit dem man Rollstühle motorisieren kann.
Dieser besteht hauptsächlich aus Lenker, Rad und einer austauschbaren Batterie. Der Aufsatz soll nach der Erstinstallation in Sekundenschnelle angebracht und auch wieder abmontiert werden können und mit den allermeisten Rollstuhlmodellen kompatibel sein. Mit dem 350-Watt-Motor können so Geschwindigkeiten von knapp 20 km/h erreicht werden. Besonders bei langen oder steilen Strecken sollen Rollstuhlfahrer entlastet werden. Derzeit läuft ein Projekt in der Bronx, bei dem die Teilnehmer den Aufsatz zur Verfügung gestellt bekommen haben, um ihn ausgiebig zu testen.
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